
Der italienische Physiker Galileo Galilei findet mit Hilfe seines selbst geklauten Fernrohres Belege dafür, dass die Erde sich um die Sonne dreht. Er glaubt an die Vernunft seiner Mitmenschen, sie müssten schließlich nur ihren Augen trauen und hinsehen, schon würden sie einsehen, dass er Recht hat. Doch natürlich sind die Mächtigen nicht gerade froh, wenn Jahrhunderte alte Gewissheiten plötzlich hinterfragt, die Starre des alten Weltsystems aufgelöst werden soll. Die Kirche setzt Galilei unter Druck, droht ihm mit Folter – und Galilei widerruft seine Lehren.
Bertolt Brechts um 1940 entstandenes Stück erzählt von einem Mann, der im Widerstandskampf gegen die Herrschenden zum Aufgeben bewegt wird. Es ist eine Geschichte über neue Ideen und die alten Mächte, die sich auf vielfache Weise in jede beliebige Zeit versetzen lässt, die somit immer aktuell bleibt und es schafft, die Zuschauer zum Nachdenken zu ermuntern – aber gleichzeitig auch gut zu unterhalten! "Leben des Galilei" ist wahrscheinlich Bertolt Brechts komischstes Drama: Was könnte witziger sein als der sich selbst entlarvende Wahnsinn der Machthaber, gepaart mit der Absurdität des epischen Theaters, das den Zuschauern immer wieder vor Augen führt, dass sie keine reale Geschichte, sondern bloß ein Theaterstück sehen?
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